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Der Vergleich mit dem Fahrwerk hinkt aber insofern, als dass es hier in
erster Linie eine Kostenfrage ist.
Gerade diejenigen, die viel Geld für ein Nachrüstfahrwerk ausgeben,
fahren häufig nicht härter als Serie, also durchaus auch massentauglich.
Aber VW kann sich so ein teures Fahrwerk in einem Golf einfach nicht
leisten.

Bei der Softwaremanipulation ist das aber anders. Hier kostet es den
Hersteller keinen Cent ein anderes Kennfeld zu wählen. Aber unter Ein-
haltung sämtlicher gebotener Sicherheiten und rechtlichen Vorgaben,
ist das Ergebnis eben das Maß der Dinge.
Im Gegensatz zum Tuner muss (oder sollte ) der Hersteller mit der
Seriensoftware z.B. auch die Verbrauchsnorm erfüllen. Seit Euro4 führt
das z.B. zu einem immer erheblicheren Mehrverbrauch zu gunsten sau-
berer Emissionen. Es wäre für VW ein Leichtes den GTI um 1-1,5l/100km
sparsamer zu machen - aber sie dürfen es nicht.
Selbiges gilt für die Leistung.

Offengestanden weiß ich gar nicht genau, wie es sich mit der Zulassung
so einer Softwaremanipulation eines Tuners verhält - muss dieser dazu
eine Zulassungsfahrt zur Emissionsmessung auf einem Prüfstand fahren
auf dem die Einhaltung der Abgasnorm verifiziert wird?

Auch finde ich bedenkenswert, dass die Branche den Begriff "Chiptuning"
nicht mehr verwendet, weil dieser mit einem negativen Image behaftet
sei...

Naja, spätestens seit dem Abgasskandal wissen wir ja, dass die Software für die Motorsteuerung von Zulieferfirmen kommt und entwickelt wird.
Also liegt die Kompetenz auf diesem Gebiet wohl eher bei den Zulieferfirmen und nicht unbedingt bei VW bzw. den Autoherstellern allgemein.



Genauso verhält es sich mit den Fahrwerken. Die werden ja nicht von VW, sondern von Firmen wie z.B. Sachs, Eibach usw. entwickelt. VW macht da die Vorgaben und testet zusammen mit den Firmen, aber die Hauptentwicklungsarbeit machen die Zulieferfirmen.

Eventuell sollte mal jeder darüber nachdenken ob er ein Beiwort zu "Optimierung" verwendet. Alleinegestellt finde ich es einfach nicht wirklich aussagekräftig.

Für mich lässt sich "SW Optimierung" unterschiedlich auslegen. zB könnte es folgendes (jede Zeile für sich genommen) bedeuten:
- Optimierung auf weniger Spritverbrauch
- Optimierung auf bessere Haltbarkeit
- Optimierung auf mehr PS

uswuswusw.

Ein Optimum liegt immer im Auge des Betrachters. Um ehrlich zu sein ist die Kennlinienanpassung auch nix anderes als eine Kompromissverschiebung zugunsten irgend einer anderen Größe - ergo ist die Diskussion per se Schwachfug weil alle aneinander vorbeireden.

Na das stimmt ja auch nicht ganz, da die ganzen Zulieferer nach Vorgaben von VW arbeiten und die dafür ihr ok geben.
Also liegt die Verantwortung bei VW.

Und natürlich sind viele Entscheidung ein Kompromiss da ein Unternehmen wie VW viele Dinge berücksichtigen muss um seine Produkte am Markt zu etablieren und langfristig Erfolgreich zu sein.

Da hilft es nicht sein Produkt nur auf Fahrdynamik zu Gunsten der Qualität auszulegen um sich dann das Gejammer
seiner Kunden anzuhören warum es so viele Probleme mit dem Auto gibt.

Gruß Holgie

So ist es!

Nebenbei wird dabei auch noch die Höchstgeschwindigkeit und Geräuschemission neu ermittelt und die ausreichende Dimensionierung der Bremsanlage bescheinigt. Steht dann alles im Gutachten.

Und damit sind wir wieder bei einem Thema:
Die "Vielgerühmten" Tuner die damit werben eine Einzelabstimmung für jedes Fahrzeug auf ihren Prüfstand herauszufahren.

Zwei Möglichkeiten:

a) Alles nur Show und dem Kunden wird was vorgespielt und er bekommt die gleichen 08/15 Files drauf geklatscht wie überall sonst.

b) Es Stimmt schon, nur der Kunde fährt anschliessen ohne Betriebserlaubnis durch die Gegend, denn es wird ja sicherlich nicht für jedes Fahrzeug ein neues Gutachten erstellt.

Es gibt auch weniger "vielgerühmte" Tuner, die eine "Standardsoftware" erstellen, statt mit Einzelabstimmung werben, die prüfen lassen und tatsächlich jedem Kunden die gleiche Software draufklatschen.

Ich war bei einem Anbieter der Kategorie a), also 08/15-Kunde.

Bitte hier nicht alles über einen Kamm schehren.

@ ih8sn0w: Vermutlich ist eine ganze Menge dran.

Eine wirkliche Einzelabstimmung kann eigentlich nur entweder illegal sein
oder aber tausende Euros teuer weil damit ein eigenes Abgas- und Geräusch-
gutachten fällig würde. Die Praxis ist die, dass das einfach niemand macht.




Das stimmt nur bedingt. Bosch, Siemens und Conti liefern neben der Hardware
auch ein Softwarepaket mit, aber das hat wenig mit den Kennfeldern an sich zu
tun. Sie werden schon bei VW selbst geschrieben. Bosch stimmt doch nicht für
VW, Opel oder BMW die Motoren ab.




Hier genau dasselbe. ZF Sachs, Monroe oder wer auch immer bietet Technologie
an**, und die Wahl der Abstimmung erfolgt ausschließlich bei VW. Selbstverständ-
lich bauen VW, Opel, Ford oder Mercedes keine Stoßdämpfer selbst. Das haben
sie auch noch nie getan. Es kann aber doch trotzdem keine Rede davon sein, die
Zulieferer würden "die Hauptentwicklungsarbeit leisten". Es ist nicht anders als
bei Reifen oder Akkus, also klassischen Zulieferteilen.

Eibach macht übrigens gar nix. VW bezieht m. W. keine Federn über Eibach. Als
OE sind (in Forenkreisen) unbekanntere Namen wie Mubea die wahren Größen.
Aber das nur nebenbei, und nicht um dich zu ärgern.

** dazu gehört neben konventioneller Dämpfertechnik bspw. auch CES-Technik
von Öhlins/Monroe/Tenneco, bei uns als DCC bekannt

Nur damit wir hier nichts verwechseln: sprichst Du von einer stinknormalen
AU oder tatsächlich von einer Neuabnahme im Sinne des NEFZ?
Letzteres würde bedeuten, dass sich der CO2-Ausstoß und damit die Grund-
lage für die KFZ-Steuer ändert, was wiederum einen entsprechend korrigier-
ten Steuerbescheid für den Halter zur Folge hätte. Ist das tatsächlich so?

Schade, dass Nexo nicht mehr da ist, der wäre hier Profi...

Aber vielleicht kann sich ja auch einer der Tuner dazu äußern, sie müssten
es schließlich definitiv wissen.

Ich hab ja in der Vergangenheit auch ein paar Autos "chipen" lassen. Ich steh dem ganzen also nicht ganz so kritisch gegenüber wie manch anderer hier.
Ich war insgesamt bei 4 verschiedenen Tunern, davon 3 mit Prüfstand. Kein einziger davon hat eine "Einzelabstimmung" auf dem Prüfstand gemacht. Und diese gerne angepriesenen "Log-Fahrten" um den Motor auf Fehler zu überprüfen hat auch keiner gemacht. Standardsoftware drauf und gut is....
Die nutzen die Prüfstände meist nur für Leistungsmessungen.
Bei 2 konnte ich Wünsche äußern. Da wurde dann via Laptop was geändert. Bei den anderen 2 war das angeblich nicht möglich.
Was nicht heißt dass es deswegen schlecht war. Bis auf den bei Wetterauer abgestimmten fuhren alle sehr gut und problemlos.